Die Geschichte Trentinos: Weinbau durch die Jahrtausende

Die Geschichte Trentinos: Weinbau durch die Jahrtausende

Trentino - Ein unbekannter Schatz

Das Trentino, nur 16 Kilometer von der Schweizer Grenze am Bündner Umbrail-Pass entfernt, ist vielen Menschen ein unbekanntes Juwel. Selbst wenn Reisende es auf dem Weg von Südtirol nach Verona auf der Autobahn durchqueren, erkennen sie nicht immer, dass sie sich im Trentino befinden. Ähnlich verhält es sich mit dem Wissen über die lange Weinbautradition dieser Region. Dabei kann das Trentino auf eine Weinbautradition zurückblicken, die Tausende von Jahren zurückreicht.

 

Die Ursprünge des Weinbaus

Mit dem Rückzug der Gletscher am Ende der Eiszeit entstanden immer neue Anbauflächen, die vom Menschen genutzt wurden. Der Weinbau im Trentino lässt sich bis etwa 800 vor Christus zurückverfolgen, wie der Fund etruskischer Trinkgefäße belegt. Ein solcher Weinpokal oder "Situla" wird im Museo Tridentino di Scienze Naturali in Trient aufbewahrt. Später waren es die Römer, die nach der Kolonisierung von Rhätien, zu dem auch das heutige Trentino gehörte, neue Impulse für den Weinbau gaben.

 

Die Rolle der Klöster und die habsburgische Herrschaft

Im Mittelalter übernahmen vor allem die Klöster die Führung im Weinbau und brachten ihn zu höchster Blüte. Nach der Schlacht bei Calliano im Jahr 1487 kam das Trentino endgültig unter habsburgische Herrschaft, ein Zankapfel zwischen Venetien und Tirol. Der Fürstbischof von Trient war einer der bedeutendsten Feudalherren in der Region. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs war das Trentino eng mit dem restlichen Tirol verbunden und verfolgte die Entwicklungen im Weinbau.

 

Die Herausforderungen der italienischen Zugehörigkeit

Die Zugehörigkeit zu Italien nach dem Ersten Weltkrieg brachte zunächst große Herausforderungen mit sich. Das Trentino gehörte plötzlich zum größten Weinproduzenten der Welt, verlor aber den traditionellen Absatzmarkt in Österreich. Bis in die 1970er Jahre lehnte sich das Trentino stark an Südtirol an, das besonders mit der Schweiz einen bedeutenden Absatzkanal gefunden hatte. Massenweine wurden in Deutschland produziert und vermarktet, doch diese Situation war langfristig unbefriedigend.

 

Neue Wege und Qualitätssteigerung

Seitdem hat das Trentino neue Wege beschritten. Die großen Erfolge in der Sektherstellung führten zu einer Verschiebung von roten zu weißen Traubensorten im Anbau. Dank des Könnens junger Önologen und Önologinnen hat sich die Qualität der Weine stetig verbessert. Besonderen Wert legt man heute auf die Pflege von Spezialitäten, darunter die autochthonen Sorten Nosiola, Teroldego, Marzemino und Rebo.

 

Eine Geschichte voller Tradition und Innovation

Die Weinbautradition Trentinos ist geprägt von Jahrtausenden der Entwicklung und Veränderung. Heute steht die Region für eine Kombination aus bewährten Traditionen und innovativem Denken im Weinbau. Eine Reise durch Trentinos Weinberge ist eine Reise durch die Zeit und eine Entdeckung der Genüsse, die diese Region zu bieten hat.

Zurück zum Blog